Mit 'WEITER WISSEN' auf Informationskurs: Bibliotheken als Motoren der Wissenschaft

Was leisten eigentlich Wissenschaftliche Bibliotheken? Antworten auf diese Frage gibt die Kampagne „WEITER WISSEN“. Sie wurde am 22. Januar 2024 gestartet und entwickelte sich zu einerwegweisenden Initiative. Das ehrgeizige Ziel: die essentielle Rolle der Bibliotheken in der Forschungslandschaft hervorzuheben und Entscheidungsträger zu sensibilisieren – denn wissenschaftliche Bibliotheken kämpfen trotz fundamentaler Aufgaben für die Wissenschaft um ihre Existenz.
Ins Leben gerufen wurde „Weiter wissen“ von 15 renommierten wissenschaftlichen Bibliotheken und dem Deutschen Bibliotheksverband. Zahlreiche Bibliotheken haben sich inzwischen angeschlossen – mehr Bibliotheken gleich größere Wahrnehmung!
Was als spontane Idee von Wissenschaftskommunikator:innen der Bibliotheken – inklusive ZB MED – begann, wurde zu einer detailliert geplanten und professionell gestalteten Kampagne. Ein Schlüsselelement ist das einheitliche visuelle Konzept mit klarer Farbgebung und einer stilisierten Doppelhelix als prägnantem Key Visual. Designvorlagen für die verschiedensten Anwendungen stehen zum Download bereit – von Flyern bis zu Postern, von Print-Anzeigen bis zu Online-Bannern.. Jede wissenschaftliche Bibliothek kann die Materialien nutzen, mit dem eigenen Logo versehen und an den spezifischen Bedarf anpassen.
Die Kampagne ist darauf angelegt, einflussreiche Botschafter:innen zu gewinnen, die auf das Anliegen der wissenschaftlichen Bibliotheken aufmerksam machen. Der dbv-Vorstand zeigte sich sofort begeistert und unterstützte die Kampagne bei den Anfragen an Prominente nach ihren Statements zu Bibliotheken. Die Resonanz war und ist überwältigend: Die Liste der Testimonials aus allen Disziplinen der Wissenschaft liest sich wie das Who-is-who der deutschen Forschungslandschaft. Darüber hinaus lieferten auch Schriftsteller:innen und Politiker:innen sowohl prägnante als auch beeindruckende Statements. So sind beispielsweise Emmanuelle Charpentier, Melanie Brinkmann, Claudia Kemfert, Mojib Latif, Uwe Timm, Kirsten Boie, Christoph Schmidt, Hans-Werner Sinn oder Maja Göpel mit an Bord und unterstützen die Bibliotheken.
Die Zitate – gestaltet im Kampagnendesign – wurden zum einen auf den Social-Kanälen des dbv, LinkedIn, Instagram, Facebook und Mastodon – ausgespielt, vielfach geliked und geteilt. Die einzelnen Bibliotheken beteiligten sich mit individuellen Posts zu ihren Themen und Angeboten und mit ihren Zitaten. Plakate, Anzeigen, Beiträge in Fachzeitschriften und Vorträge auf Konferenzen waren die logischen Konsequenzen. Ein wichtiges Thema spielte dabei von Anfang an die Rolle von wissenschaftlichen Bibliotheken für die Stärkung der Demokratie: Validierte Informationen und wissenschaftliche Evidenz sind ein profundes Mittel gegen gezielte Desinformationen.
Die Kampagne verdeutlicht, dass wissenschaftliche Bibliotheken weit mehr sind als Orte der Bücher und des stillen Lesens – obwohl dieses Stereotyp immer wieder gerne verbreitet wird. Wissenschaftliche Bibliotheken sind höchst dynamische Zentren der Wissensvermittlung, die aktiv zur Gestaltung der digitalen Forschungslandschaft beitragen. Von der Bereitstellung von Open-Access-Publikationen über das Management von Forschungsdaten bis hin zur Entwicklung richtungsweisender digitaler Infrastrukturen spielen sie eine zentrale Rolle in der Wissenschaft. Bei ZB MED spielt auch das Training von Schlüsselkompetenzen wie Programmieren, das Erstellen von Datenmanagementplänen, der Umgang mit elektronischen Laborbüchern, das Erkennen von Predatory Publishing und vieles, vieles mehr eine Rolle. Passt das zu dem Bild der stillen Lesestuben? Wohl kaum.
Angesichts der positiven Resonanz, der tollen Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe und der wachsenden Beteiligung wird die Kampagne 2025 weiterlaufen. Ein neues Thema – soviel sei an dieser Stelle verraten – ist die Informationskompetenz.
„Unsere wichtigen Entscheidungsträger:innen müssen die Leistungen der wissenschaftlichen Bibliotheken als Infrastruktur anerkennen, damit die hochwertige Forschung in Deutschland in ihrer Tiefe und Breite auch morgen erhalten bleibt“
