Praxiserfahrungen

Praxiserfahrung sammeln bei ZB MED

Am 1. September begann Jannik Fischer sein Praktikum bei ZB MED. Er absolviert an der Technischen Hochschule Köln den Bachelor-Studiengang Bibliothek und digitale Kommunikation. Der Studiengang vermittelt passgenaue Kompetenzen, um in einer modernen Bibliotheks- und Informationslandschaft innovative Dienstleistungen kundenorientiert zu entwickeln. Praxisorientierung wird dabei groß geschrieben. Das fünfte Semester besteht aus einem 20-wöchigen Praxismodul in einer Bibliothek oder einer anderen Informationseinrichtung. In dieser Zeit bearbeiten die Studierenden eigenständig spezifische Projekte.

Jannik Fischer

Der Semesterpraktikant Jannik Fischer sitzt mit einer weiteren Person vor seinem Computer. Auf dem Bildschirm ist eine Tortengrafik zu sehen.

Erste Schritte zum Informationsbudget – Publikations- und Kostendatenerfassung in wissenschaftlichen Bibliotheken

„Bereits vor Beginn meines Studiums war für mich klar, dass ich später einmal in einer wissenschaftlichen Bibliothek oder Informationseinrichtung arbeiten möchte. Die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin lernte ich dann im Studium von zwei Dozentinnen kennen, die sowohl an der TH Köln als auch bei ZB MED tätig sind. Als es im 4. Semester darum ging, eine passende Stelle für das Praxissemester zu finden, war ZB MED deswegen meine erste Wahl.

Im Studium an der TH Köln zentriert sich die Praxisphase immer um ein Projekt. Meines hatte den Titel: „Erste Schritte zum Informationsbudget / Publikationskosten erfassen und sichtbar machen“. Das „Informationsbudget“ ist ein neues (Finanz-)Instrument zur Erfassung aller Einnahmen und Ausgaben einer wissenschaftlichen Einrichtung im Bereich Literaturversorgung, Publikationsdienstleistungen und ähnlicher Services. Dieses Thema ist für mich besonders interessant, da es eine hohe Aktualität und Relevanz besitzt, insbesondere im Kontext der Open-Access-Bewegung bzw. -Transformation. So werden Informationsbudgets in Deutschland von wichtigen Wissenschaftsinstitutionen gefordert, wie etwa vom Wissenschaftsrat (WR) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Zunächst standen umfassende konzeptionelle Arbeiten und detaillierte Recherchen an:

  • die Sichtung von Fachliteratur
  • das Einarbeiten in die Forderungen von WR und DFG
  • die Sammlung und Evaluation von Projekten und Initiativen zur Erfassung von Kosten- und Publikationsdaten

Besonders spannend war die Gelegenheit, für zwei Tage zu einer Fachkonferenz nach Regensburg zu fahren. Dort wurden Beiträge aus wissenschaftlichen Bibliotheken und Forschungszentren aus Deutschland und dem europäischen Ausland vorgestellt, in denen unter anderem Erfahrungen mit Informationsbudgets, neuer technischer Infrastruktur und Themen der Open-Access-Transformation geteilt wurden. Durch die Vorträge, anschließenden Diskussionen und persönlichen Gespräche konnte ich viel lernen, insbesondere durch die Möglichkeit, den Expert:innen meine eigenen Fragen stellen zu können.

Die nächsten Schritte bestanden darin, die vorige konzeptionelle Arbeit in die Praxis umzusetzen und eigene Daten zu sammeln, zu strukturieren und auszuwerten. Der gesamte Arbeitsprozess erfolgte dabei schrittweise: Zunächst schuf ich eine grundlegende Basis, die dann kontinuierlich mit weiteren Informationen und Daten ergänzt, verfeinert und präzisiert wurde. Dieser iterative Arbeitsprozess ließ mich in vielen verschiedenen Bereichen dazulernen – vom wissenschaftlichen Publikationswesen, über die Datenanalyse bis hin zu grundlegenden Coding-Erfahrungen. Besonders gut gefallen hat mir, wie selbstständig ich dabei vorgehen konnte. Nach Beendigung meines Praktikums wurde ich als studentischer Mitarbeiter bei ZB MED eingestellt und freue mich, mein Projekt fortführen zu können.

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