Vom Sputnikschock zur Samba-Feier:
50 Jahre ZB MED
Dass die Sowjetunion am 4. Oktober 1957 als erste Nation in der Lage war, einen Satelliten ins All zu schicken, hat die Politik aufgerüttelt und gezeigt, wie bedeutsam Forschung für Deutschland und Europa ist. Letztlich führte dies zur Gründung von ZB MED. Ohne Sputnikschock hätte es also vermutlich weder den 50. Geburtstag von ZB MED noch das Open Science Festival in Köln gegeben.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft identifizierte Medizin bzw. die Lebenswissenschaften als eines der zentralen Forschungsfächer. Die Idee: Eine zentrale Informationsstelle spart an allen anderen Hochschulstandorten Geld. Das Datum der ersten Satzung – der 3. Juli 1973 – markiert das offizielle Gründungsdatum und daher auch den Tag des Jubiläums. Wir haben uns bewusst gegen eine rührselige Feier entschieden, die den Fokus auf die Vergangenheit richtet. Wir wollten die Zukunft feiern! Mit der Ausrichtung des 2. Open Science Festivals in Deutschland an den beiden Folgetagen des Geburtstags zeigten wir Flagge für die Offene Wissenschaft.
Das Festival war unser Geburtstagsgeschenk an die wissenschaftliche Community und gleichzeitig ein Statement: Die Zukunft der Wissenschaft ist vom offenen Austausch von Daten, Informationen und Ergebnissen geprägt.
Unser Ziel war es also, eine Feier der besonderen Art zu gestalten. Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit sollten gemeinsam ZB MED und Open Science feiern. Als Gäste luden wir die Besucher:innen des Open Science Festivals, die gegenwärtigen und früheren Kolleg:innen, Wegbegleiter:innen und Koopertionspartner:innen – sowie alle noch lebenden (Ex-)Direktoren von ZB MED ein. Und sie sind alle gekommen…
Die Party begann mit einem eindrucksvollen Auftritt einer Kölner Sambagruppe, die mit viel guter Laune, Rhythmusgefühl und ordentlicher Phonstärke das Foyer von ZB MED in eine bisher nie da gewesene Stimmung versetzte – und die Gäste gleich mit. Das leckere Essen sorgte für wahre Lobeshymnen – und auch der Spaß kam nicht zu kurz.
Während des Abends gab es auch Momente der Reflexion, als die ehemaligen Direktoren und eine langjährige Kollegin an die wechselvolle Geschichte von ZB MED erinnerten und „aus dem Nähkästchen“ plauderten. Von den Anfängen der EDV und der elektronischen Versorgung bis hin zur Einführung virtueller Suchportale, von Open-Access-Angeboten und dem Umstieg auf Digitalisierung bis zur Forschung – ZB MED war stets Vorreiter in der Bereitstellung von Informationen für die Lebenswissenschaften. Bedeutende Menschen haben ZB MED genutzt, wie etwa der BioNTech-Gründer Professor Uğur Şahin. Ob alle immer rechtzeitig ihre geliehenen Medien zurückgegeben haben, soll an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Trotz mancher Hürden und massiver, teils existenzieller Herausforderungen gelang es ZB MED, sich den Veränderungen anzupassen und passende, jeweils zeitgemäße Lösungen zu entwickeln. So hat sich ZB MED – auch dank der Weitsicht und Innovationsbereitschaft der verschiedenen Direktoren – immer wieder neu erfunden.
Die besondere „Geheimwaffe“ ist jedoch – ohne die Leistung und den Mut der Leitungen zu schmälern – schon immer die Belegschaft gewesen. ZB MED lebt von dem besonderen Spirit und der hohen emotionalen Bindung an „unsere“ ZB MED – unabhängig davon, ob sie noch „Zentralbibliothek der Medizin“ hieß oder inzwischen zum „Informationszentrum Lebenswissenschaften“ transformiert ist. Das wurde bei der entspannt-melancholisch-fröhlich-laut-leckeren Feier und der Vorführung des „Imagefilm Reloaded“ einmal mehr deutlich.
So war der 50. Geburtstag nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, innezuhalten und sich über die Erfolge und Errungenschaften von ZB MED zu freuen. Es war ein Abend voller Freude in der Gegenwart, Dankbarkeit für die Vergangenheit und Vorfreude auf die Zukunft, in der ZB MED weiterhin eine wichtige Rolle im Bereich der lebenswissenschaftlichen Forschung und Information spielen wird.
Fazit: Wissenschaft und Feiern passt genauso gut zusammen wie ZB MED und Open Science!
Den ZB MED-Imagefilm Reloaded und viele andere Filme finden Sie in unserem YouTube-Kanal.
Mehr zur Geschichte von ZB MED finden Sie im ZB MED-Blog